
Eierstockkrebs
Im Jahr 2016 sind 7.350 Frauen in Deutschland neu an Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) erkrankt. Eierstockkrebs steht an 5. Stelle der Krebserkrankungen bei Frauen.
Erkrankung
Das mittlere Alter bei der Diagnose liegt bei 68 Jahren, statistisch gesehen erkrankt etwa eine von 75 Frauen im Laufe ihres Lebens an einem Eierstocktumor. Da Eierstockkrebs meist erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt wird, ist der Verlauf (Prognose) eher ungünstig, das relative 5-Jahres-Überleben beträgt derzeit ca. 43%.
Ursachen und Risikofaktoren
Das Risiko an Eierstockkrebs zu erkranken, steigt mit den folgenden Faktoren:
- Zunehmendes Lebensalter
- Übergewicht
- Kinderlosigkeit/Unfruchtbarkeit (Infertilität)
- Hormonersatztherapie wegen Wechseljahresbeschwerden
- Familiäre Vorbelastung
- Familiäres Brust- und Eierstockkrebs-Syndrom bei BRCA1/2-Mutation
- Familiäres Dickdarmkrebs-Syndrom
Einen schützenden (protektiven) Einfluss scheinen dagegen die Einnahme der Antibaby-Pille (orale Kontrazeption) sowie eine Sterilisation zu haben.
Familiäres Brust- und Eierstockkrebs-Syndrom
Etwa jeder zehnte Eierstockkrebs ist erblich bedingt. Bei diesen Frauen findet sich eine genetische Veränderung (Mutation) der Gene BRCA1 und BRCA2. Diese Genveränderung erhöht auch das Risiko für Brustkrebs (Mammakarzinom), deshalb wird vom familiären Brust- und Eierstockkrebs-Syndrom gesprochen.
Besteht der Verdacht auf einen genetischen Hintergrund der Eierstockkrebs-Erkrankung kann in einem spezialisierten Zentrum ein Gentest durchgeführt werden.
Symptome
Eierstockkrebs macht zu Beginn meist keine Beschwerden, da der Tumor zunächst genügend Platz im Bauchraum und im Becken hat, sich auszubreite Nach den Leitlinien sollten weitergehende Untersuchungen eingeleitet werden, wenn folgende Beschwerden wiederholt und anhaltend vor allem bei Frauen im Alter über 50 Jahren auftreten:
- Völlegefühl
- Blähungen
- Unklare Bauchschmerzen oder Verdauungsbeschwerden
- Zunahme des Bauchumfangs oder unklare Gewichtsabnahme
- Häufigeres Wasserlassen als bisher üblich
Im fortgeschrittenen Stadium kann es zudem zur Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle kommen ("Bauchwassersucht", maligner Aszites).