Mit ca. 11.000 Neuerkrankungen pro Jahr und einem Anteil von 4.7% an allen bösartigen Tumorerkrankungen ist Krebs des Gebärmutterkörpers in Deutschland die fünfthäufigste Krebserkrankung bei Frauen.1 Gebärmutterkörperkrebs entwickelt sich fast immer aus der Schleimhaut (Endometrium), die den Körper (Korpus) der Gebärmutter (Uterus) von innen auskleidet.2,3 Daher wird dieser Tumor in der Fachsprache auch Endometriumkarzinom, Korpuskarzinom oder Gebärmutterschleimhautkrebs genannt.
Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 69 Jahren, statistisch gesehen erkrankt etwa eine von 50 Frauen im Laufe ihres Lebens daran.1 Da rund 80% der Tumore in einem frühen Stadium entdeckt werden, ist der Verlauf (Prognose) meist günstig, das relative 5-Jahres-Überleben liegt bei 80%.1
Etwa 80% aller Fälle von Gebärmutterkörperkrebs entstehen und wachsen unter dem Einfluss des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen (östrogen-abhängig; Typ I-Karzinom), etwa 15 % sind hormonunabhängig entstanden (Typ II-Karzinom).1,4,5
Gebärmutterkörperkrebs wächst in der Regel relativ langsam.6 Typische Alarmsignale können dabei die folgenden Symptome sein:6,7,8
Besteht der Verdacht auf Gebärmutterkörperkrebs, werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Diese umfassen insbesondere:7,9,10
Die Therapie der Wahl von Gebärmutterkörperkrebs ist in den meisten Fällen die Operation mit möglichst vollständiger Entfernung des Tumorgewebes sowie eventuell befallener Lymphknoten.11,12,13
Anschließend können je nach Risiko für einen Rückfall (Rezidiv) eine Strahlentherapie und/oder eine Chemotherapie notwendig sein.11,12,13
Bei einigen Frauen mit Gebärmutterkörperkrebs im frühen Stadium und bei dringendem Kinderwunsch sowie bei Frauen mit metastasierter Erkrankung kann zudem auch eine Hormontherapie mit Gestagenen eingesetzt
werden.11,12,13
Mehr zu den allgemeinen Grundlagen einer operativen Therapie in der Onkologie lesen Sie unter Krebstherapie "Operation".
Nach Entfernung der Gebärmutter sowie der Eierstöcke können verschiedene Langzeitprobleme auftreten. Dazu gehören vom allem:11,14
Je nach Stadium der Erkrankung und dem Risiko für einen Rückfall (Rezidiv) kann bei Frauen mit Gebärmutterkörperkrebs im Anschluss an die Operation eine unterstützende (adjuvante) Strahlentherapie angezeigt sein.11,12,15
Eine alleinige Strahlentherapie ist eine Behandlungsmöglichkeit bei Frauen, die wegen einer schweren Begleiterkrankung nicht operiert werden können, oder mit einem sehr weit fortgeschrittenem
Tumor.11,12,15
In der Regel wird eine Bestrahlung von außen durch die Haut (perkutan) mit einer Bestrahlung von innen (Brachytherapie) kombiniert.15 Bei der Bestrahlung von innen wird eine verkapselte Strahlenquelle über die Scheide in die Gebärmutterhöhle bzw. am Ende der Scheide eingebracht, wenn die Gebärmutter entfernt wurde.
Wenn Sie Näheres zu den Grundlagen der Strahlentherapie in der Onkologie erfahren möchten, lesen Sie bitte den Bereich Krebstherapie "Strahlentherapie".
Bei einer Chemotherapie werden Wirkstoffe, so genannte Zytostatika ("Zellteilungs-Hemmer"), verabreicht, die die Zellteilung von Tumorzellen hemmen und damit deren Vermehrung stoppen.
Die Chemotherapie ist eine systemische Behandlung, mit der eventuell in den Körper gestreute Tumorzellen bekämpft werden sollen.
Bei Patientinnen mit Gebärmutterkörperkrebs und einem hohem Risiko für einen Rückfall (Rezidiv) kann eine Chemotherapie im Anschluss an die Operation (adjuvant) durchgeführt werden.12
Eine Möglichkeit ist auch die Kombination von Bestrahlung und Chemotherapie (Radiochemotherapie).11
Eine Chemotherapie kann zudem bei Patientinnen mit metastasierter Erkrankung zur Linderung von Beschwerden eingesetzt werden (palliative Therapie).12
Lesen Sie mehr zu den allgemeinen Prinzipien der Chemotherapie und den typischen Nebenwirkungen unter Krebstherapie "Chemotherapie".
Bei Frauen mit Gebärmutterkörperkrebs kann in bestimmten Situationen eine Hormontherapie mit Gestagenen gegeben werden.11,12,13 Gestagen wirkt als Gegenspieler von Östrogen und hemmt das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut. In den meisten Fällen lässt sich damit das Wachstum des Tumors eine Zeitlang aufhalten.
Möglich ist auch die Gabe von Medikamenten, die die Östrogenwirkung blockieren (Anti-Östrogene).
Mehr zu den allgemeinen Prinzipien der Anti-Hormontherapie sowie den typischen Nebenwirkungen erfahren Sie unter Krebstherapie "Anti-Hormontherapie".