
Leberkrebs
Erkrankung
Leberkrebs (Leberzellkrebs, hepatozelluläres Karzinom; HCC ist ein bösartiger Tumor, der von den Leberzellen (Hepatozyten) ausgeht.
Die Erkrankung wird daher auch primärer Leberkrebs genannt, um die Unterscheidung zu Tochtergeschwülsten (Fernmetastasen) in der Leber zu verdeutlichen, die bei verschiedenen Krebserkrankungen auftreten können.
Jährlich erkranken in Deutschland etwa 6.220 Männer und 2.710 Frauen
neu.
Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 71 Jahren für Männer und 74 Jahren für Frauen.
Männer sind zwei- bis dreimal häufiger betroffen als Frauen.
Meist wird der Tumor erst relativ spät entdeckt. Die Erkrankung geht zudem häufig mit einer schweren Schädigung der Leber einher. Der Krankheitsverlauf (Prognose) ist eher ungünstig: Die relativen 5-Jahres-Überlebensraten liegen bei Männern und bei Frauen um 15%.
In den letzten 30 Jahren hat sich die Zahl der Neuerkrankungen in Deutschland und auch in anderen Ländern Europas sowie den USA sowohl bei Männern als auch bei Frauen verdoppelt.
Als Grund dafür wird vor allem eine Zunahme der Patientenzahl mit den folgenden Erkrankungen angeführt:
- Schrumpfleber (Leberzirrhose) als wichtigster Risikofaktor für die Entwicklung von Leberkrebs
- Dauerhafte (chronische) Infektion mit dem Hepatitis C-Virus oder Hepatitis B-Virus
- Nicht-alkoholische (nicht durch Alkohol verursachte) Fettleber-Erkrankung, die unter anderem als Folge der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus auftreten kann
- Fettleibigkeit (Adipositas)
Ursachen und Risikofaktoren
Die Schrumpfleber (Leberzirrhose) ist hierzulande der wichtigste Risikofaktor für die Entstehung von Leberkrebs: In neun von zehn Fällen entwickelt sich der Tumor aus einer bestehenden Leberzirrhose.
Die Leberzirrhose ist ein bindegewebiger, narbiger Umbau des Lebergewebes, der mit dem Absterben von Leberzellen einhergeht. Der Prozess ist nicht umkehrbar. Er kann nur aufgehalten werden.
In Deutschland gehören zu den wichtigsten Ursachen einer Leberzirrhose die folgenden Erkrankungen:
- Dauerhafter (chronischer) Alkoholmissbrauch
- Dauerhafte Infektion mit Hepatitis C- oder Hepatitis B-Viren
- Hepatitis B- und C-Viren können durch Körperflüssigkeiten (u.a. Blut, Samen- und Scheidenflüssigkeit) übertragen werden und zu einer Entzündung der Leber (Hepatitis) führen
- Wenn die akute Infektion nicht bemerkt wird und nicht ausheilt, kann sie chronisch werden und die Leber dauerhaft schädigen
- Eine Hepatitis B nimmt bei Erwachsenen in weniger als 10% der Fälle, eine Hepatitis C dagegen in mehr als 50% der Fälle einen chronischen Verlauf
- In Deutschland sind ca. ein Viertel der Leberzirrhosen durch eine chronische Virushepatitis bedingt
- Nicht-alkoholische (nicht durch Alkohol verursachte) Fettleber-Erkrankung, die unter anderem als Folge der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und zunehmenden Fettleibigkeit (Adipositas) auftreten kann
Zudem können auch seltene Stoffwechselkrankheiten, Schimmelpilzgifte in der Nahrung, Schadstoffe am Arbeitsplatz und Zigarettenrauchen das Risiko für Leberkrebs erhöhen:
Symptome
Oft verursacht Leberkrebs zunächst keine Beschwerden. In einem fortgeschrittenen Stadium können die folgenden Symptome auftreten:
- Druckschmerz im rechten Oberbauch
- Appetitlosigkeit, ungewollte Gewichtsabnahme
- Schwäche, Leistungsminderung
- Zunehmende Gelbfärbung der Haut und der Augäpfel (Gelbsucht; Ikterus) durch Störung des Gallenabflusses