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Medizinische Information:

T.0800 075 2002

Mo. bis Fr. 9:00 bis 17:00 Uhr

Für Patient:innen und Angehörige

Hier finden Sie Informationen zu verschiedenen Krebsarten und deren Behandlung sowie hilfreiche Inhalte zum Thema Leben mit Krebs.

Diagnose

Bei Verdacht auf Brustkrebs wird der Arzt verschiedene Untersuchungen veranlassen.

Dazu gehören:DEUTSCHE KREBSHILFE (DKH) Die Blauen Ratgeber: Brustkrebs. Stand 1/2019 https://www.krebshilfe.de/infomaterial/Blaue_Ratgeber/Brustkrebs_BlaueRatgeber_DeutscheKrebshilfe.pdf Abruf 14.1.20

  • Krankengeschichte (Anamnese) und klinische Untersuchung (Tasten)
  • Röntgenuntersuchung der Brust (Mammographie)
    • Damit können Veränderungen der Brust wie ein getasteter Knoten oder Verhärtungen abgeklärt werden. Mit der Mammographie lassen sich Veränderungen im Drüsen-, Binde- und Fettgewebe der Brust sichtbar darstellen, zudem liefert sie Hinweise auf deren Art und Ursache
  • Ultraschall-Untersuchung (Sonographie)
    • Sie kann die Mammographie nicht ersetzen, liefert in einigen Fällen jedoch wertvolle zusätzliche Hinweise bei der Abklärung verdächtiger Befunde und ergänzt damit die Mammographie sinnvoll
  • Eventuell kann zusätzlich auch die Magnetresonanz-Tomographie (MRTKernspin-Tomographie), die ebenfalls die Mammographie bei besonderen Fragestellungen ergänzen kann, zum Einsatz kommen.
  • Biopsie
    • Die endgültige Klärung der Frage, ob eine Veränderung in der Brust gut- oder bösartig ist, kann nur über die Entnahme einer kleinen Gewebeprobe (Biopsie) erfolgen.
  • Die Proben werden in einem spezialisierten Pathologie-Labor unter dem Mikroskop feingeweblich (histologisch) untersucht. Gegebenfalls werden weitere pathologische Tests durchgeführt.
  • Ausbreitungsdiagnostik (Staging)
    • Bei der Ausbreitungsdiagnostik wird festgestellt, ob und wenn ja, wie weit sich der Tumor im Körper ausgebreitet hat. Das erfolgt mit Hilfe der so genannten TNM-Klassifikation
    • Krebszellen können über die Blut- und Lymphbahnen in andere Organe wandern und dort Tochtergeschwülste (Fernmetastasen) bilden. Am häufigsten sind bei Brustkrebs der Knochen, die Leber und Lunge sowie seltener das Gehirn betroffen

Weitere pathologische Tests

  • GradingBRUSTKREBS Patientenratgeber zu den AGO-Empfehlungen 2019, herausgegeben von Wolfgang Janni und Volkmar Müller im Namen der Kommission Mamma der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e.V. (AGO) für Patientinnen, Patienten, Angehörige und Interessierte.W. Zuckschwerdt Verlag München, 2019    

Der Pathologe untersucht, wie stark sich Krebszellen im Aussehen und Wachstumsverhalten von normalen Brustdrüsenzellen unterscheiden. Dies wird mit dem Differenzierungsgrad (Ausreifungsgrad, Grading) beschrieben. Mehr Informationen dazu finden Sie unter "TNM-Klassifikation".

  • Molekularbiologische UntersuchungenBRUSTKREBS Patientenratgeber zu den AGO-Empfehlungen 2019, herausgegeben von Wolfgang Janni und Volkmar Müller im Namen der Kommission Mamma der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e.V. (AGO) für Patientinnen, Patienten, Angehörige und Interessierte.W. Zuckschwerdt Verlag München, 2019

Mit molekularbiologischen Untersuchungen werden die individuellen biologischen Eigenschaften eines Tumors charakterisiert. Das ist für die spätere Auswahl der Therapie wichtig, die maßgeschneidert auf diese Tumoreigenschaften ausgerichtet sein kann. Die Tests werden vom Pathologen am Tumorgewebe durchgeführt, das entweder bei der Biopsie entnommen oder bei der Operation entfernt wurde.

Zu den wichtigsten molekularbiologische Untersuchungen bei Brustkrebs gehören:

  • Hormonrezeptor-StatusBRUSTKREBS Patientenratgeber zu den AGO-Empfehlungen 2019, herausgegeben von Wolfgang Janni und Volkmar Müller im Namen der Kommission Mamma der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e.V. (AGO) für Patientinnen, Patienten, Angehörige und Interessierte.W. Zuckschwerdt Verlag München, 2019
    • Bei vielen Frauen wächst der Tumor unter dem Einfluss der Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron. Um festzustellen, ob ein Tumor hormonabhängig wächst, wird untersucht, ob sich Hormonrezeptoren auf den Tumorzellen befinden. Hormonrezeptoren sind Bindungsstellen auf der Oberfläche von Tumorzellen, an die Hormone "andocken" können
    • Das Tumorgewebe wird auf Östrogen-Rezeptoren (abgekürzt ER aus dem engl. estrogen}) und Progesteron-Rezeptoren untersucht (abgekürzt PR oder PgR)
      • Sind Rezeptoren vorhanden, gilt der Tumor als hormonempfindlich (Abkürzung ER+ und/oder PR+), und eine Anti-Hormontherapie kann sinnvoll sein
      • Sind keine Rezeptoren vorhanden, ist der Tumor nicht hormonempfindlich (Abkürzung ER- und/oder PR-), und für eine Anti-Hormontherapie ist kein Nutzen nachgewiesen
  • HER2-Rezeptor-StatusBRUSTKREBS Patientenratgeber zu den AGO-Empfehlungen 2019, herausgegeben von Wolfgang Janni und Volkmar Müller im Namen der Kommission Mamma der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e.V. (AGO) für Patientinnen, Patienten, Angehörige und Interessierte.W. Zuckschwerdt Verlag München, 2019
    • Ein weiteres mögliches Merkmal auf der Oberfläche von Tumorzellen sind HER2-Rezeptoren. Das sind Bindungsstellen für bestimmte Wachstumsfaktoren, die die Krebszelle zur Vermehrung antreiben. Je mehr HER2-Rezeptoren sich auf der Tumorzelle befinden, desto stärker teilen und vermehren sich diese, und die Erkrankung verläuft besonders aggressiv.
    • Ob HER2-Rezeptoren vorhanden sind, wird mit einer speziellen Färbetechnik geprüft, der Immunhistochemie (IHC). Eine starke Färbung der Zellen ist ein Nachweis für HER2-Rezeptoren (IHC3+). In diesem Fall kann eine Antikörper-Therapie Hormontherapie sinnvoll sein, die die HER2-Rezeptoren blockieren.