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Diagnose

Zur Diagnose eines malignen Pleuramesothelioms sind folgende Untersuchungen erforderlich:

Körperliche Untersuchung und Laboruntersuchungen

Die Befunde in der körperlichen Untersuchung sind häufig weitestgehend unauffällig, manchmal kann jedoch beim Abhören der Lunge ein einseitiger Pleuraerguss (Ansammlung von Wasser zwischen den beiden Blättern des Brustfells) gefunden werden. Die Befunde der Laboruntersuchungen geben meist keinen konkreten Hinweis auf die Erkrankung.SCHERPEREEL A, OPITZ I, BERGHMANS T, ET AL. ERS/ESTS/EACTS/ESTRO guidelines for the management of malignant pleural mesothelioma. Eur Respir J. 2020;55(6)doi:10.1183/13993003.00953-2019

Bildgebende Diagnostik

Die Bildgebung erfolgt mittels Röntgenuntersuchung, Computer-Tomographie (CT mit/ohne Kontrastmittel), Positronen-Emissionstomographie-CT (PET-CT, CT mit radioaktivem Kontrastmittel) oder Magnetresonanztomographie (MRT). Ziel dieser Untersuchungen ist unter anderem, an der Pleura eine geeignete Stelle für die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) zu finden.SCHERPEREEL A, OPITZ I, BERGHMANS T, ET AL. ERS/ESTS/EACTS/ESTRO guidelines for the management of malignant pleural mesothelioma. Eur Respir J. 2020;55(6)doi:10.1183/13993003.00953-2019

Gewebeprobe und pathologische Untersuchung

Im nächsten Schritt werden Gewebeproben aus verschiedenen Abschnitten der Pleura und eine Probe aus dem Pleuraerguss, sofern ein solcher vorliegt, entnommen. Dazu stehen mehrere Techniken zur Verfügung:SCHERPEREEL A, OPITZ I, BERGHMANS T, ET AL. ERS/ESTS/EACTS/ESTRO guidelines for the management of malignant pleural mesothelioma. Eur Respir J. 2020;55(6)doi:10.1183/13993003.00953-2019

  • Video-assistierte Thorakoskopie: Über einen kleinen Schnitt seitlich am Brustkorb wird ein Schlauch mit einer Kamera (Thorakoskop) in die Brusthöhle eingeführt. Über die Kamera kann die Oberfläche der Pleura untersucht und mit einer kleinen Zange Gewebeproben aus verschiedenen Arealen der Pleura sowie eine Pleuraerguss-Probe entnommen werden.
  • Pleurabiopsie: Entnahme von Gewebe- und Flüssigkeitsproben durch eine Punktion über eine Nadel oder im Rahmen eines operativen Eingriffs an der eröffneten Brusthöhle.

Anschließend werden die Gewebeprobe und die Flüssigkeit des Pleuraergusses von der Pathologie untersucht. Das ist wichtig, um bösartige Zellen finden zu können und die Diagnose eines Pleuramesothelioms bestätigen oder ausschließen zu können. Je nach Erscheinungsbild des Tumorgewebes unter dem Mikroskop werden insbesondere das epithelioide, das biphasische und das sarkomatoide Mesotheliom unterschieden. Diese Unterscheidung ist relevant für die Wahl der Behandlung und die Prognose des Patienten.

Besonders wichtig sind auch genetische Untersuchungen der Tumorzellen und die Unterscheidung, ob es sich um ein primäres Pleuramesotheliom handelt oder um eine Metastase einer anderen Tumorerkrankung.SCHERPEREEL A, OPITZ I, BERGHMANS T, ET AL. ERS/ESTS/EACTS/ESTRO guidelines for the management of malignant pleural mesothelioma. Eur Respir J. 2020;55(6)doi:10.1183/13993003.00953-2019 BAAS P, FENNELL D, KERR KM, ET AL. Malignant pleural mesothelioma: ESMO Clinical Practice Guidelines for diagnosis, treatment and follow-up. Ann Oncol. 2015;26 Suppl 5:v31-9. doi:10.1093/annonc/mdv199

Ausbreitungsdiagnostik (Staging)

Steht die Diagnose eines malignen Pleuramesothelioms fest, wird vor dem Beginn einer Therapie untersucht, ob und wenn ja, wie weit sich der Tumor im Körper ausgebreitet hat. Die Ausbreitung des Tumors wird mit Hilfe der sogenannten TNM-KlassifikationBERZENJI L, VAN SCHIL PE, CARP L. The eighth TNM classification for malignant pleural mesothelioma. Transl Lung Cancer Res. 2018;7(5):543-549. doi:10.21037/tlcr.2018.07.05 beurteilt. Dazu können zusätzlich folgende Untersuchungen durchgeführt werden:SCHERPEREEL A, OPITZ I, BERGHMANS T, ET AL. ERS/ESTS/EACTS/ESTRO guidelines for the management of malignant pleural mesothelioma. Eur Respir J. 2020;55(6)doi:10.1183/13993003.00953-2019

  • Endobronchialer Ultraschall (Ultraschalluntersuchung über eine Sonde, die über den Mund in die Bronchien eingeführt wird) und Mediastinoskopie (endoskopische Untersuchung des Raums zwischen den beiden Lungenflügeln)
  • PET-CT
  • Video-assistierte Thorakoskopie der gesamten Pleura auf beiden Lungenflügeln
  • Laparoskopie (endoskopische Untersuchung der Bauchhöhle)
  • Ggf. MRT von Gehirn, Brustkorb und Bauchraum